SUI 487 / Fantasea / Olivier Grobet

Schon die Fahrt unter Motor am 1. August nach Bregenz und der Wetterbericht für den Folgetag liessen punkto Windverhältnissen für die bevorstehende Ost-West Regatta nichts Gutes erahnen: Instabiles Wetter mit wechselnden, schwachen Winden aus praktisch allen Himmelsrichtungen!
Als wir vor dem Start aus dem Hafen des YCB ausliefen war ein schwacher Südostwind zu spüren, und wir trafen die nötigen Vorkehrungen unmittelbar nach dem Start den Spi zu setzen. Pünktlich um 07.00 Uhr knallte der Startschuss und praktisch zeitgleich drehte der Wind auf Südwest. Das Feld kam langsam in Fahrt und nahm Kurs in Richtung Rheindamm. Die Crews, die im südlichen Teil der Startlinie unter Land starteten, hatten die besseren Karten und kamen einigermassen gut weg. Auf halbem Weg zum Rheindamm drehte der immer noch schwache Wind sukzessive in südliche Richtung und schon bald bestimmten überall bunte Spinnaker und Gennaker das Bild.
Nach dem Passieren des Rheindammes entschieden wir uns für das deutsche Ufer und nahmen Kurs auf Langenargen. Dies schien für die meisten Schiffe die bessere Option zu sein und bald standen wir mit vielen allen anderen Schiffen zwischen Langenargen und Friedrichshafen viel zu lange in der Flaute. Ab und zu kam wieder ein Windhauch, was bei uns an Bord willkommene Aktivitäten auslöste: Genua ausrollen, Spi runter, Spi rauf und Genua wieder einrollen etc. Auf diese Art und Weise vertrieben wir uns die Zeit bis nach dem Fährkurs zwischen Romanshorn und Friedrichshafen. Trotz intensiven Suchens konnten wir keine anderen IOI in unserer Nähe erkennen und wir fragten uns, in welcher Position wir uns wohl befinden würden.
Mit einem Donnergrollen aus Richtung Schweiz kam dann endlich ein schöner Wind zwischen 12 und 15 Knoten aus südöstlicher Richtung auf und die Logge zeigte unter Spi herrliche 6-7 Knoten und mehr an. In diesem Eilzugstempo fuhren wir gegen Konstanz und plötzlich fanden wir uns unter einigen anderen IOI wieder. Die Ergebnisliste zeigt Erstaunliches auf. Bei einer Langstrecken Regatta, mit einer Dauer von mehr als acht Stunden, fuhren die sechs gemeldeten IOI innerhalb von nur 12 Minuten über die Ziellinie im Konstanzer Trichter. Bei diesen Windverhältnissen eine wirklich gute Leistung aller IOI- Crews!

Ergebnisse hier