Foto: Regattafeld kurz nach dem Start auf der Kreuz in der Konstanzer Bucht. Copyright © Bregenzer Segelclub www.bsc.or.at

Schon das Stegfest im Konstanzer Hafen am Freitag Abend war ein toller
Auftakt zur diesjährigen West-Ost.

Motiviert und mit einer guten Wetterprognose legten wir pünktlich um 8 Uhr
am Samstag Morgen los. Eine angenehme Neuerung, denn bis anhin war der Start
jeweils schon auf 7 Uhr angesetzt.

Direkt nach dem Start teilte sich das Feld; einige Schiffe entschieden sich
für die Schweizer Seite, wir anderen für die Deutsche. Mit Bise kreuzten wir
so eng wie möglich dem Ufer entlang auf.

Konzentriert achteten wir auf jede Windveränderung, um die Segel immer
wieder optimal einzustellen. Genauso konzentriert beobachteten wir unsere
Gegner, denn bekanntlich schläft die Konkurrenz nicht! Keine Platzierung war
sicher; Schiffe, die weit hinter uns fuhren, kamen plötzlich bedrohlich
nahe, andere, die scheinbar weit vor uns lagen, kämpften unerwartet wieder
an unserer Seite.

Auf der Höhe vor Langenargen waren die ersten Spinnaker gezogen. Relativ
spät haben auch wir uns für das grosse Vorsegel entschieden. Ob wir
vielleicht zu spät waren damit? Zwei unserer direkten Gegner, die hinter uns
lagen, düsten jedenfalls davon – aber ein Blick nach hinten steigerte das
subjektive Wohlbefinden sofort wieder, denn hinter uns waren noch einige
101en.

Kurz vor dem Ziel schifteten wir und nach 6 Stunden und 52 Minuten
überfuhren wir die Ziellinie in Bregenz, doch aufgrund der grossen
Beteiligung und weil sich viele Schiffe für die Schweizer Seite entschieden
hatten, war nicht abzuschätzen, wo wir im Vergleich mit den andern standen.
Noch einmal stieg die Spannung und die Freude war gross, als wir uns auf der
Zieleinlauf-Liste als 3. der 14 gemeldeten 101en fanden.

Doch was ist eine Regatta ohne die taktischen Gespräche danach: Was hätten
wir besser machen können? Wo wäre der Wind optimaler auszunutzen gewesen –
und vor allem: Was haben die andern alles falsch gemacht...?

Die Spannung legte sich und mit einem schönen Rahmen-Programm liessen wir
einen langen Ragatta-Tag ausklingen. Am Sonntag um 10 Uhr fand die
feierliche Rangverkündung und Preisverteilung statt. Obwohl viele noch einen
langen Heimweg vor sich hatten, schien es niemand eilig zu haben. Nach und
nach leerte sich der Bregenzer Sporthafen und auch wir machten uns mit guter
Laune und unserem Pokal auf den Weg nach Altnau.

Wir gratulieren Wolfgang Allgäuer und seiner Mannschaft auf der SENNINA zum
Sieg in der 101 Klasse!

Kurt Hess

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