Liebe Clubmitglieder,
sehr verehrte Gäste,
beim Durchstöbern und Ordnen unseres Archivs bin ich auch auf die Jahresberichte aus den ersten Jahren unseres, am 3. November 1984 gegründeten Clubs, gestossen. Mit einem gewissen Neid habe ich nachgelesen wie die damaligen Präsidenten Jahr für Jahr von einer geradezu stürmischen Entwicklung unserer Klasse und beeindruckenden Teilnehmerzahlen an den Schwerpunktregatten berichten konnten.
So kann im Rückblick auf die Saison 1986 nachgelesen werden, dass ‚Skiwochenende, Seglerhock, Sternfahrt und 8 Klassenregatten die Saison prägten'.
In seinem Rückblick auf die Saison 1987 berichtet Egon Peter unter anderem, dass in Bottighofen 18 Aphrodite am Start waren.
Ähnlich tönt es in seinem Rückblick auf die Saison 1989 mit 26 Meldungen an der Rundum und 22 an der Ost-West. Im Jahre 89 sind bereits 52 Eigner Mitglieder unseres Clubs der insgesamt 58 Mitglieder zählt.
Auch 1990 waren die Regatten gut besucht: 12 in Staad, 11 in Arbon, 26 an der Rundum, 12 in Unteruhldingen, 14 beim WVU, 19 an der West-Ost, 15 in Altnau und 16 in Bottighofen. Ich habe nachgerechnet und bin auf 233 Regattastarts gekommen.
1992 waren die 7 Schwerpunktregatten erstmals weniger gut besucht. An der Klassenmeisterschaft vor Meersburg waren dann aber wiederum 27 Schiffe am Start.
Seither ist es in der Regattaaktivität unserer Klasse spürbar ruhiger geworden. In der vergangenen Saison segelten wir mit deutlich weniger Teilnehmern nur noch an 6 Schwerpunktregatten. Dazu kam dieses Jahr noch die traditionelle Klassenmeisterschaft - auf gut Neudeutsch ‚World-Cup' genannt.
Kurz nun zu den einzelnen Anlässen des vergangenen Sommers:
An der diesjährigen Rundum gingen noch 14 Schiffe an den Start. Mangels Wind konnten bis zum Regattaschluss aber nur gerade die 13 Allerschnellsten der insgesamt etwa 500 Gestarteten gewertet werden. Eine Aphrodite war - leider - nicht dabei.
In Kreuzlingen waren bei eher leichten Winden 6 Schiffe am Start. Wegen Materialschaden am Sonntag gar nur noch 4. Gewonnen hat Zanzara jedoch punktgleich mit der African Queen von Karl Deggelmann auf dem 2. Rang.
Am Haltnau-Pokal vor Meersburg nahmen 9 Schiffe teil bei sehr leichten Winden am Samstag und Sturmwinden am Sonntag, die dann keinen 3. Lauf mehr zuliess. Auf dem 1. Platz war wiederum Zanzara vor der punktgleichen Ssä la Wih von Ekke Waldkircher mit Michael Zeiser an der Pinne auf dem 2. Rang und der ebenfalls punktgleichen Ragazza von Klaus Sacher auf dem 3. Rang.
Traditionsgemäss gewann Wolfgang Allgeuer mit seiner Sennina die Ost-West. Wie könnte es auch anders sein. Und dies erst noch mit einem Vorsprung von über einer Stunde. Wie macht er das nur? Die nächsten 4 IOI gingen dann, - eine Stunde später - innerhalb von nur 1 Minute und 12 Sekunden über die Ziellinie, 3 davon innerhalb von 12 Sekunden! Am Start waren 13 IOI.
Entgegen allen Prognosen, die nur sehr leichte Winde versprachen, blies es an der Altnauer-Nachtregatta vom Start weg sehr kräftig und war vor allem sehr, sehr nass. 11 Aphrodite waren am Start. Souverän gewonnen hat Thomas Peter mit seiner Livan.
Das Schatzkistle vor Überlingen war als Auftakt und Training zur Klassenmeisterschaft gedacht. Es gingen bei sehr leichten Winden aber nur 10 IOI an den Start. Der schnelle Hase, Lapin agile, von Thomas Groh mit Anton Ott an der Pinne war wirklich schnell und gewann mit 3 Laufsiegen überlegen.
Ein schöner Anlass war der diesjährige ‚World-Cup' vor Überlingen, ausgerichtet durch den SMCÜ. 24 IOI waren am Start. Damit haben wir unser Ziel, im Jubiläumsjahr auch 25 Schiffe an den Start zu bringen, nur ganz knapp verpasst. Im Stich gelassen haben uns unsere Freunde vom Bieler- und Zürichsee die ursprünglich mit je einem Schiff kommen wollten. Der Überlingersee hat sich von seiner typischen Seite mit zum Teil sehr leichten und oft sehr stark drehenden Winden gezeigt. Einmal mehr ist Eckhard Kaller, dieses Mal auf der Tabaluga von Matthias Auer, mit diesen sehr schwierigen Verhältnissen am besten zurecht gekommen. Er hat souverän gewonnen vor Tino Ellegast vom SSCK mit der ausgeliehenen Imperia aus Konstanz und der Ville Kulla (ex. Letz Fetz) von Fredi Höllwarth mit Rolf Zwicky an der Pinne auf dem dritten Platz.
Ich gratuliere allen Gewinnern an dieser Stelle nochmals ganz herzlich und bedanke mich bei den Organisatoren dieser schönen Anlässe, insbesondere dem SMCÜ für die gute Organisation und Betreuung unserer Flotte.
Es wurden aber nicht nur Regatten gesegelt.
Unsere Sternfahrt ist nach wie vor sehr beliebt. Trotz strömendem Regen am Samstag folgten 15 Schiffe der Einladung von Konrad und Brigitte Schüpbach, - beide Mitglieder der IOI-Flotte Bielersee - nach Kreuzlingen. Trotz wenig Wind konnte an der traditionellen Familienregatta am Sonntag in Ruedi Schraff der Ausrichter für die Sternfahrt 2003 erkoren werden. Die Stimmung unter den Teilnehmern war offensichtlich so gut, dass am Sonntag spontan einige Teilnehmer mit ihren Schiffen noch gemeinsam nach Immenstaad und anderntags nach Horn weitergesegelt sind und weitere gemütliche Stunden zusammen verbracht haben.
Ich darf an dieser Stelle Konrad und Brigitte für Ihre Gastfreundschaft und dem Yacht-Club Kreuzlingen für die Überlassung des schönen und gemütlichen Clubhauses nochmals ganz herzlich danken.
Auch die erstmals ausgeschriebene Tourenwoche startete am 5. August nach einem währschaften Frühstück im Clubhaus von Kreuzlingen aus Richtung Überlingersee. In wechselnder Zusammensetzung nahmen 12 Schiffe teil. Die Stimmung sei ausgezeichnet gewesen und der Anlass rufe nach einem festen Platz in unserem Jahresprogramm. Herzlichen Dank Fredi Höllwarth für die Organisation und Gertrud und Rainer Aab und Knut Lietz für die spontane Bereitschaft diese nächstes Jahr zu übernehmen. Ich glaube wir dürfen uns heute schon auf eine schöne Woche im mittleren und oberen Seeteil freuen und hoffe, dass es den Organisatoren gelingt, Sternfahrt und Tourenwoche so abzustimmen, dass sie ineinander übergehen.
Viele IOI-Eigner vom Untersee nehmen Jahr für Jahr die mühsame Mastlegerei auf sich um an unseren Schwerpunktanlässen am Obersee teilzunehmen, sei es an Regatten, oder eben auch an Sternfahrt und Tourenwoche. Ich denke, dass die Tourenwoche ein geeigneter Anlass wäre um in einem kommenden Jahr einmal vom Obersee in grösserer Zahl zu unseren Freunden an den Untersee zu fahren. Wenn wir uns gut organisieren und uns gegenseitig helfen, dürfte für uns ungewohnte Oberseesegler das Mastlegen kein Hindernisgrund sein. Ich für mich freue mich schon heute darauf.
Für die abgelaufene Saison habe ich nachgerechnet, dass 46 Schiffe, die allermeisten davon Mitglieder unserer Klassenvereinigung, an einem oder mehreren unserer Anlässe teilgenommen haben. Das sind etwa 1/3 aller am See beheimateten IOI oder etwa 2/3 der Schiffe unserer Mitglieder.
An den Regatten hatten wir insgesamt 233 Starts. Das scheint zwar dieselbe Zahl zu sein wie damals 1990. Nur habe ich dort die Meisterschaft, mangels Unterlagen dazu, nicht mitgezählt. Ohne die diesjährige Meisterschaft stünden 113 Starts jenen 233 Starts gegenüber. Wir sind offensichtlich halt doch in einem Konjunkturtief. Aber, wir können es ja täglich in unseren Zeitungen und Fachpublikationen nachlesen. Der Aufschwung kommt ganz bestimmt. Wenn nicht im kommenden Frühjahr so einfach später oder so.
vEs wäre wirklich schön, wenn wir wieder etwas grössere Felder an unseren Regatten hätten. Ein 7. Platz bei 15 Teilnehmern macht einfach viel mehr Freude als in einem Feld von nur 6 Teilnehmern.Soweit unsere seglerischen Schwerpunktanlässe.
Der Vorstand hat sich Anfang September zu einer Aussprache über die Entwicklung unserer Klasse und zur Vorbereitung der heutigen Generalversammlung getroffen. Dabei ging einmal mehr hervor, dass die Klasse als Einheitsklasse erhalten und auf Experimente verzichtet werden soll, ohne sich aber Neuerungen grundsätzlich zu verschliessen. Wichtig schien uns vor allem, dass durch alle Neuerungen und Änderungen die bisherigen Schiffe nicht entwertet werden dürfen. In diesem Sinne und auch aus Sicherheitsgründen war eine Mehrheit des Vorstandes der Ansicht die von Anton Ott vorgeschlagene neue Relingsführung vorerst zurückzustellen und die Bedürfnisse der Eigner und die Erfahrungen mit dieser Relingsführung auf anderen Schiffen, noch abzuwarten.
Wir haben auch beschlossen, an unseren bisherigen Schwerpunktanlässen und dem Modus für Bodensee und Langstreckenmeister festzuhalten. Einzig die Tag-Regatta in Altnau, die ja doch nie stattfindet, soll definitiv aus der Wertung für den Bodenseemeisters genommen werden. Ob dies wohl zur Folge hat, dass ab 2003 die Tagregatta wieder regelmässig durchgeführt werden kann?
Wenn ich richtig gerechnet habe gehören zur Zeit 68 Eigner mit Ihren Schiffen unserem Club an. Insgesamt zählen wir aktuell 76 Mitglieder. Das sind nach wie vor etwa die Hälfte der am See beheimateten IOI. Ich rufe Sie alle deshalb erneut auf: Animieren sie IOI-Eigner aus ihrem Hafen oder die sie unterwegs antreffen, Mitglied zu werden. Leider lässt es unsere Kasse aber nicht zu, Ihnen für jedes gewonnene Neumitglied einen Städteflug nach Paris oder eine Markenarmbanduhr als Belohnung anzubieten. Ein spezielles Dankeschön des jeweiligen Kassiers ist Ihnen aber gewiss.
Unsere beiden Rechnungsführer sind einmal mehr mit unseren Kassen sehr sorgfältig und zurückhaltend umgegangen und können einen erfreulichen Kassastand ausweisen. Details dazu bei der Rechnungsabnahme. Ich darf aber an dieser Stelle erwähnen und allen Vorstandsmitgliedern auch danken, die selbstlos wiederum alle Druck-, Porto und übrigen Kosten selber getragen haben.
Ich komme zum Schluss und möchte Ihnen allen danken für Ihr Interesse und Ihr Mitmachen bei unserem Club. Danken aber auch allen, die in irgendeiner Form mitgeholfen haben, unsere Anlässe zu organisieren und durchzuführen und schliesslich meinen Kollegen im Vorstand für ihre aktive Mitarbeit.
Kreuzlingen/Unteruhldingen, 16.11.2002